Grenzen des Staates.
Erste Ausgabe. Berlin, Runge, 1932. 8°. 64 Seiten. Softcover / Broschiert. Sehr guter Zustand. KEINE Anstreichungen. [Gegenwart ; 3].
Johann Hinrich Knittermeyer (* 20. Februar 1891 in Hamburg; † 25. Februar 1958 in Delmenhorst) war ein deutscher Bibliothekar und Philosoph. Knittermeyer studierte Philosophie in Jena, Heidelberg und Marburg und wurde 1914 bei Paul Natorp promoviert. Am Ersten Weltkrieg nahm er bis zu einer schweren Verwundung 1918 teil. 1919 legte Knittermeyer in Marburg das Staatsexamen ab.
1920 begann er in Bremen philosophische Vorlesungen zu halten. 1922 wurde er Schriftleiter der in Marburg ansässigen Zeitschrift Christliche Welt. Ab 1923 wirkte er als Direktor der Bremer Stadtbibliothek, die 1927 in Staatsbibliothek Bremen (heute: Staats- und Universitätsbibliothek Bremen) umbenannt wurde. Seit Mai 1933 war er Mitglied der NSDAP. Von 1933 bis 1936 war Knittermeyer auch kommissarischer Leiter der Volksbüchereien Bremen, die nach Liquidation des Trägervereins der Lesehalle Bremen deren Nachfolge antrat. Den übernommenen Bestand der Lesehalle “säuberte” er entsprechend der nationalsozialistischen Ideologie um 25 % von 29.000 auf 22.000 Bände.
Am 30. Januar 1939 ernannte ihn die damalige NS-Reichsregierung zum Professor. Am 24. September 1945 wurde Knittermeyer wegen seiner aktiven NS-Vergangenheit aus dem Staatsdienst entlassen.
Er war dann als freier Schriftsteller tätig, lebte in der Nähe von Delmenhorst und beschäftigte sich zentral mit dem Neukantianismus seines Doktorvaters Paul Natorps und mit der dialektischen Theologie Karl Barths und Friedrich Gogartens sowie mit den Existenzphilosophien Karl Jaspers’ und Martin Heideggers. Um seine Unabhängigkeit zu wahren, lehnte Knittermeyer mehrere Rufe auf philosophische Universitätslehrstühle ab.
1924 gründete er unter anderem mit dem Arzt Georg Strube, dem Röntgenologen Hans Meyer, dem Bremer Handelskammersyndicus Johannes Rösing die wissenschaftliche Gesellschaft Wittheit zu Bremen, deren Schriftführer er wurde. 1936 wurde er dort Präsident des Vorstands, dem bereits seit 1933 Oberregierungsrat Dr. Adolf Seidler angehörte, ein vom Senat berufener NS-Kulturpolitiker.
Knittermeyer war auch Leiter der 1941 neugegründeten „Volksbildungsstätte Bremen“ als NS-Nachfolgeorganisation der bereits seit 1919 bestehenden Volkshochschule. Das Ziel der Einrichtung definierte er als „Abwehr jüdisch-marxistischer Zersetzungsbestrebungen“.
Zwischen 1953 und 1958 war Knittermeyer Mitherausgeber der Kantstudien. 1957 und 1958 war Knittermeyer verantwortlich für einige Artikel der 3. Auflage des Lexikons Religion in Geschichte und Gegenwart. 1954 wurde er als beratendes Mitglied in den Vorstand der 1946 neugegründeten Wittheit zu Bremen berufen. 1965 wurde er zum Ehrenmitglied der Philosophischen Gesellschaft ernannt.
Bekanntheit erlangte Knittermeyer durch seine mehr als 100 wissenschaftlichen Rezensionen u. a. von Werken von Paul Natorp, John Henry Newman, Oswald Spengler, Alfred Baeumler, Nicolai Hartmann, August Messer, Franz Brentano, Johannes Hessen, Erich Becher, Kurt Breysig, Jonas Cohn, Hugo Dingler, Walter Ehrlich, Friedrich Gogarten, Georg Misch, Martin Heidegger, Aloys Müller, Richard Hönigswald, Hans Leisegang, Arnold Gehlen, Helmut Schelsky, Gerhard Lehmann, Horst Fuhrmann, Theodor Ballauff, Otto Friedrich Bollnow, Reinhard Lauth und Walter Schulz. (Wikipedia)
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