Karl August Böttiger, literarischer Journalist der Goethezeit in Weimar.
Bonn, Bouvier, 1983. 8°. 408, [10] Seiten. Hardcover / Gebundene Ausgabe. Sehr guter Zustand mit nur minimalen Gebrauchsspuren. KEINE Anstreichungen. KEIN Besitzvermerk. KEIN Mängelexemplar. [Mitteilungen zur Theatergeschichte der Goethezeit ; Bd. 7]
Karl August Böttiger und Cotta / Politische und kulturelle Situation um 1800 / Der literarische Markt im 18.Jahrhundert / Entwicklung der literarischen Zeitschriften im 18.Jahrhundert / Karl August Böttigers Zeitschriftentaetigkeit fuer Frankreich / Beurteilung des Buchhandels / Madame de Stael und Karl August Böttiger/ Madame de Stael in Weimar etc. etc.
Karl August Böttiger (* 8. Juni 1760 in Reichenbach im Vogtland; † 17. November 1835 in Dresden) war ein deutscher Philologe, Archäologe, Pädagoge und Schriftsteller, der zu den einflussreichen Persönlichkeiten der Goethezeit in Weimar gehörte. Er publizierte sowohl zu philologischen, archäologischen, literarischen als auch politischen Themen und provozierte dabei häufig Kontroversen und Skandale.
Karl August Böttiger, ein Sohn des Konrektors und späteren Pastors Karl Böttiger (1730–1776), erhielt seine Ausbildung seit 1772 in Schulpforta. 1778 begann er, in Leipzig bei August Wilhelm Ernesti Philologie zu studieren. 1781 musste er sein Studium beenden, weil die Familie durch den Brand einer Fabrik in finanzielle Schwierigkeiten geriet. Er bekleidete verschiedene Hofmeisterstellen und legte im August 1784 an der Wittenberger Universität seine Magisterprüfung ab. Im September erhielt er die Berufung als Rektor des Gubener Lyzeums.
Böttiger heiratete 1786 Karoline Eleonore Adler, die Tochter eines Logenbruders; ihr Sohn Karl Wilhelm wurde 1790 geboren.
Von 1790 bis 1791 leitete Böttiger das Gymnasium in Bautzen. 1791 kam er auf Vermittlung von Johann Gottfried Herder nach Weimar als Direktor des dortigen Wilhelm-Ernst-Gymnasiums. In Weimar fand er Zugang zu allen maßgeblichen Kreisen. Besonders zu Christoph Martin Wieland bestand zeitlebens eine enge Freundschaft, aber auch über Goethes Duzfreund Karl Ludwig von Knebel, den Hausgenossen Goethes Johann Heinrich Meyer und Friederike Sophie Eleonore von Schardt, geb. von Bernstorff (1755–1819, Schwägerin Charlotte von Steins), blieb er mit Weimar auch nach seinem Weggang 1804 verbunden. Gemeinsam mit Johann Heinrich Meyer publizierte er mehrere Schriften zu archäologischen Themen.
In Weimar geriet Böttiger immer mehr in Konflikt mit Goethe, den er zuvor häufig beraten hatte. Goethe hatte zum Beispiel Böttiger sein Versepos Hermann und Dorothea vor der Veröffentlichung zur Durchsicht gegeben. Anlässlich der Aufführung von August Wilhelm Schlegels Ion auf dem Weimarer Hoftheater im Winter 1801/1802 brach der Konflikt offen aus. Goethe verhinderte den Abdruck einer von Böttiger verfassten ironischen Rezension im Journal des Luxus und der Moden. Daraufhin erschien diese in August von Kotzebues Zeitung Der Freimüthige.
1804 verließ Böttiger Weimar und ging als Direktor der Silberpagen nach Dresden, wo er einflussreiche Freunde hatte. 1814 wurde er Studiendirektor der Ritterakademie und Oberinspektor über das Museum der Antiken sowie über die Sammlung der Mengsschen Gipsabgüsse. Böttiger hielt seit 1806 in seiner Wohnung im Coselschen Palais öffentliche Vorlesungen über die Antike. In der Dresdner Abend-Zeitung schrieb Böttiger die Theaterkritiken für das Dresdner Theater, bis diese Rubrik Ludwig Tieck, ein Gegenspieler Böttigers, übernahm. Böttiger gehörte dem Dresdner Liederkreis an und gilt als eine der Hauptfiguren des Dresdner Biedermeier. Ludwig Tieck thematisierte Böttigers Wirken in der Novelle Die Vogelscheuche; in seiner 1797 verfassten satirischen Komödie Der gestiefelte Kater karikierte er ihn mit der Figur des „Bötticher“ als Theaterkritiker.
1783 war er Mitglied der Dresdner Loge Zum goldenen Apfel. Dort feierte er 1831 sein 50-jähriges „Maurerjubiläum“. In Weimar wurde Karl August Böttiger in den Bund der Freimaurer initiiert. Seine Loge war die Amalia, in der Johann Wolfgang von Goethe wirkte.
Böttiger war Mitglied verschiedener deutscher und internationaler Akademien. 1831 wurde er Correspondant und 1833 Associé étranger der Académie des inscriptions et belles-lettres in Paris. Seit Dezember 1826 war er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg. Böttigers Grab befindet sich auf dem Dresdner Eliasfriedhof im Feld B 15-2. Seinen wissenschaftlichen Nachlass verwaltete sein Sohn, der Historiker Karl Wilhelm Böttiger. 1855 vermachte er die umfangreiche Korrespondenz der Königlichen Bibliothek zu Dresden. (Wikipedia)
EUR 148,--
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