Über die kritische Behandlung der Pindarischen Gedichte.
Erste Ausgabe. Berlin, Druckerei der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, 1836-1838. Quarto (22 cm x 26.5 cm). 139 Seiten (Seiten 261 – 400 des Jahrgangsbandes 1836) – incl. einem Verzeichnis der Pindarischen Stellen. Moderne Broschur mit eingebundener Originalabhandlung. Sehr guter Zustand. Es handelt sich hier um die seltene, originale Erstausgabe der Publikation. Extrahiert aus dem Sammelband der Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Der originalen Publikation wurde eine Replika des Reihentitels vorgebunden. [Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus dem Jahre 1836].
August Boeckh (oft auch Böckh, * 24. November 1785 in Karlsruhe; † 3. August 1867 in Berlin) war ein deutscher Klassischer Philologe und Altertumsforscher. August Boeckh war das jüngste von sechs Kindern. Sein Vater, Georg Matthäus Boeckh, war als Hofratssekretär und kaiserlicher Notar Beamter in markgräflich-badischen Diensten. Auch sein Bruder Christian Friedrich von Boeckh schlug die Beamtenlaufbahn ein und wurde badischer Finanzminister (1828) und Ministerpräsident (1844). Sein Onkel war der Theologe und Schriftsteller Christian Gottfried Boeckh. 1790, nur fünf Jahre nach Boeckhs Geburt, starb sein Vater.
Nachdem Boeckh ab 1791 in Karlsruhe das altsprachliche Gymnasium, welches später seiner Meinung nach der einzige Zugang zur Universität und den altertumswissenschaftlichen Studien sein sollte, besucht hatte, studierte er ab 1803 in Halle an einer der zur damaligen Zeit führenden Universitäten zunächst evangelische Theologie. Doch unter dem Eindruck des Altphilologen Friedrich August Wolf brach er das Theologiestudium ab und begann Philologie zu studieren. Hierin promovierte er am 15. März 1807 mit der Abhandlung über antike Musik De harmonice veterum. In Halle hörte er auch bei dem Philosophen Friedrich Schleiermacher, dessen Lehre zu Platon ihn beeindruckte. 1806/07 war er als Lehrer am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin tätig.
Im Oktober 1807 wurde er an der Universität Heidelberg mit der Arbeit Specimen editionis Timaei Platonis dialogi habilitiert und umgehend zum außerordentlichen Professor der Philologie ernannt. Nachdem er 1809 einen Ruf nach Königsberg abgelehnt hatte, erfolgte 1809 die Beförderung zum ordentlichen Professor. Im gleichen Jahr heiratete er Dorothea Wagemann (1790–1829). Nach ihrem Tod ehelichte er 1830 Anna Louisa Taube (1790–1864).
Im Oktober 1810 erhielt Boeckh einen Ruf nach Berlin als Professor für Beredsamkeit und klassische Literatur, den er zu Ostern 1811 antrat. Neben ihm gehörten u. a. auch Christoph Wilhelm Hufeland, Carl Ritter, Friedrich Carl von Savigny und Albrecht Daniel Thaer zu den ersten Professoren der 1810 gegründeten Berliner Universität. August Boeckh hielt hier mehr als 120 Semester lang Vorlesungen ohne Unterbrechung, wurde insgesamt sechs Mal Dekan und übte fünf Mal das Amt des Rektors aus (1825/26, 1830/31, 1837/38, 1846/47, 1859/60). 1812 gründete er das philologische Seminar, das er bis 1867 leitete. Im gleichen Jahr wurde er ordentliches Mitglied der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften, welche seiner Meinung nach auch Großprojekte betreuen sollte.
Im Jahr 1815 initiierte er das Corpus Inscriptionum Graecarum (CIG), mit dem die wissenschaftlich betriebene Epigraphik begann. Hierin sichtete er in kürzester Zeit die bis dahin vorhandenen griechischen Inschriften und ordnete sie nach Landschaften. Nachdem 1825 das erste Heft des CIG erschien (bis 1859 wurden 4 Bände herausgegeben), äußerte der Leipziger Philologe Gottfried Hermann seine Kritik daran. Allerdings arbeitete Boeckh bei seiner Sammlung der griechischen Inschriften nur mit Abschriften und hielt es nicht für notwendig, die Inschriften selbst zu betrachten oder von ihnen genaue Abbildungen zu erstellen.
Neben dem Interesse für die Theologie und Philologie beschäftigte sich Boeckh auch mit „den exakten Wissenschaftsbereichen“. So befasste sich denn auch Boeckhs nächstes Werk Die Staatshaushaltung der Athener mit der „Erforschung der Preise, Löhne, Zinsen, der Einkünfte und Ausgaben wie der Finanzverwaltung Athens“. Dieses Opus schrieb er zum einen auf Anregung von Barthold Georg Niebuhr, der das Kapitel über die griechische Staatswirtschaft im letzten Band von Arnold Heerens Ideen über Politik, den Verkehr und den Handel der vornehmsten Völker der alten Welt kritisiert hatte, und zum anderen, da er ursprünglich ein Gesamtbild des griechischen Altertums unter dem Titel „Hellen“ darstellen wollte, aber aufgrund mangelnder Vorarbeiten im Finanzwesen Athens hängen blieb.
1838 erschien dann das Buch Metrologische Untersuchungen über Gewichte, Münzfüsse und Masse des Alterthums in ihrem Zusammenhange in Berlin. Darin stellte er als erster einen Überblick „über die Maße im einzelnen sowie ihre Entstehung und Verknüpfung als Ergebnis verschiedener ökonomischer und politischer Entwicklungen im Mittelmeerraum“ dar, wobei auch hier seine Arbeit auf Inschriften basierte. Damit gilt er für Reinhard Schumacher als Begründer der historischen Metrologie. Wichtig ist seine Entdeckung des Unterschieds zwischen vorgefundenen und beabsichtigten Verhältnissen.
Zwischen 1835 und 1861 war er Sekretar der Philosophisch-historischen Klasse der Berliner Akademie. Die Philosophisch-historische Klasse vereinte vor allem Philosophen und Historiker aller Richtungen, aber auch Philologen, Kultur- und Sprachwissenschaftler, Theologen, Juristen und Nationalökonomen, Psychologen und Soziologen.
Sein Lehrer F. A. Wolf hatte seit 1785 Vorlesungen unter dem Titel „Encyclopaedia philologica“ in Halle gehalten und veröffentlichte auf dieser Grundlage die „Darstellung der Alterthumswissenschaft“. Eine ähnliche sich über 26 Vorlesungen hinziehende Einführungsreihe gab auch Boeckh mit dem Thema „Philologische Encyclopädie“. Er knüpfte damit an Wolf an, versuchte aber gleichzeitig seine Veränderungen an dessen Modell hervorzuheben. Er starb am 3. August 1867 in Berlin an den Folgen eines Schlaganfalls als einer der gefeiertsten Gelehrten seiner Zeit. Und wurde auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof begraben.
Boeckh war der erste, welcher der höheren Auffassung der Philologie Geltung verschaffte, wonach dieselbe in der umfassenden Kenntnis und Reproduktion des Altertums in seiner Gesamtheit bestehen soll.
Zu seinen bedeutendsten Schülern zählen Johann Gustav Droysen, Eduard Meier und Karl Otfried Müller, aber auch der spätere Afrikaforscher und Geograph Heinrich Barth, der 1843 bei Boeckh mit einer Arbeit zur Handelsgeschichte von Korinth promoviert wurde und sich drei Jahre später mit einer Arbeit über den antiken Mittelmeerraum als kulturelle Einheit habilitierte. (Wikipedia)
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