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Mann, Der Tod in Venedig. Novelle. [Wahre Erstausgabe / True First Edition of "D

Mann, Thomas / Hermann Wolf.

Der Tod in Venedig. Novelle. [Wahre Erstausgabe der Novelle “Tod in Venedig” / True First Edition of “Death in Venice” in: Die Neue Rundschau. XXIIIter Jahrgang der freien Bühne].

Zwei Bände (vollständig). Berlin, S.Fischer, 1912. Gross-Oktav (18 cm x 25 cm). Die Erstausgabe von Mann’s Meisterwerk befindet sich auf den Seiten 1368-1398 und 1499-1526 des zweiten Bandes der Neuen Rundschau, jeweils in der Oktober-Ausgabe und November-Ausgabe des Jahrgangs 1912 [Potempa – E26.2]. Original Hardcover / Originales Halbpergament der originalen Verlagsbindung mit den wunderbaren Vorsatzblättern. Exemplar mit Besitzvermerk des Vorbesitzers Hermann Wolf in Band 2. Wolf hat seinen Namen auf die Innenseite des Vorsatzblattes des 2.Bandes signiert. Band 2 mit Schaden am oberen Kapital (siehe Photos). Beide Bände generell in guter bis sehr guter Erhaltung mit einigen, rein äusserlichen Gebrauchsspuren und nachgedunkelten Einbandrücken. Innen durchgehend sauber mit ganz wenigen, nur vereinzelt auftretenden Stockfleckchen und kleinen Läsuren an drei Seiten. Obwohl Ausgaben der Neuen Rundschau gelegentlich auf dem deutschen Antiquariatsmarkt angeboten werden, ist der komplette Jahrgang 1912, in der wunderbaren Halbpergament-Ausgabe, von grosser Seltenheit und ein “Muss” für jeden Thomas Mann-Sammler. Die Luxus-Ausgabe der Novelle (Hyperionverlag) erschien erst nach der Publikation des Schlusskapitels in der Neuen Rundschau.

[For a bibliographical reference see the defining Bibliography on works by Thomas Mann: Potempa – E26.2 / (Potempa, Georg: Thomas Mann-Bibliographie. Das Werk.)]

″Death in Venice” / “Der Tod in Venedig” ist eine der bedeutendsten Publikationen im Oeuvre des herausragenden Thomas Mann. Neben der Bedeutung des Texts als ein literarisches Lehrstück zur Beschreibung einer verdeckten, homoerotischen Obsession, ist der vielfach dokumentierte Nachweis von Mann’s Inspiration zu dem Text sowie die umfassende, kritische Aufarbeitung im kontext zu seinen eigenen Angaben in Briefen an Hans von Hülsen, Erinnerungen von Katia Mann und im 1930 erschienenen “Lebensabriss”, eine der spannendsten Begebenheiten deutscher Literaturgeschichte des 20.Jahrhunderts.
Der Germanist und Thomas Mann-Experte Herbert Lehnert verweist in seinem Essay “Thomas Mann’s Interpretations of ‘Der Tod in Venedig’ [″Death in Venice”] and their Reliability” auf die bedeutende, aber selbst unter deutschen Wissenschaftlern recht unbekannte Publikation von Erwin Rohde: “Psyche – Seelencult und Unsterblichkeits-Glaube der Griechen” als unerkannte und von Mann ungenannte Quelle, belegt durch Mann’s Handexemplar der Ausgabe die laut Lehnert selbst noch in der schweizer Exil-Bibliothek von Thomas Mann vorhanden war.
Die Geschichte der Publikation und des Erstdruck’s von “Tod in Venedig” ist ebenfalls von Bedeutung da Thomas Mann’s eigene Angaben der Entwicklung der Novelle von einer schlichten Übung bis zur Publikation überliefert sind und er seine klaren Vorstellungen zur “Rundschau” als perfektes Organ in welchem ein Erstdruck der Novelle erscheinen solle, formuliert.
Zu diesem Zeitpunkt war Mann bereits etabliert und die bewusste, geniale, kontrollierte Wahl der Rundschau als Publikationsumfeld, eignete sich perfekt um zwar zu publizieren, aber einen drohenden Skandal durch das “Verstecken” inmitten von zahlreichen Texten anderer Schriftsteller, abzufedern.
Im “Lebensabriss” (XI, 123) schreibt Thomas Mann im Jahr 1930: “Die Novelle war so anspruchslos beabsichtigt wie nur irgendeine meiner Unternehmungen; sie war als rasch zu erledigende Improvisation und Einschal-tung in die Arbeit an dem Betrügerroman gedacht, als eine Geschichte, die sich nach Stoff und Umfang ungefähr für den ‘Simplicissimus’ eignen würde”.
Lehnert jedoch verweist zurecht auf den sich ergebenden Widerspruch aus einem Brief an Hans von Hülsen (vom 3.Juli, 1911) in welchem Mann eine “schwierige, wenn nicht unmögliche Novelle” erwähnt und in einem Brief an Philipp Witkop (vom 18.Juli, 1911) schreibt Mann ganz explizit er arbeite an einer “recht sonderbare[n] Sache, die ich aus Venedig mitgebracht habe, [eine] Novelle, ernst und rein im Ton, ein Fall von Knaben- liebe bei einem alternden Künstler behandelnd. Sie sagen ‘hum, hum!’ Aber es ist sehr anständig.” In einem weiteren Brief an Hans von Hülsen (vom 21. August, 1911) nimmt Mann Bezug auf die Novelle und erklärt, dass der Text in der Neuen Rundschau erscheinen soll, “wo der einzig richtige Ort dafür ist.” (Beschreibung und Kommentar: Holger Smyth).

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″Death in Venice” / “Death in Venice” is one of the most important publications in the oeuvre of Thomas Mann. The Novel is today not only accepted as a literary masterclass in hidden, homoerotic obsession but Mann’s inspiration for the text as well as his own statements in letters to Hans von Hülsen, memories of Katia Mann and Mann’s statements in “Lebensabriss” [″Story of a Life”] published in 1930, make “Death in Venice” one of the most exciting events of 20th century german literature. The scholar and Thomas Mann-expert Herbert Lehnert [Professor of german literature at Rice University], refers in his essay “Thomas Mann’s Interpretations of ‘Death in Venice’ and their Reliability” to an important publication by Erwin Rohde: “Psyche – The cult of Souls and the Belief in Immortality among the Greeks” as an unrecognized and by Mann unnamed source of Inspiration, documented by Mann’s personal copy of the edition which, according to Lehnert, Thomas Mann even kept when in exile in Switzerland. The copy of Mann’s first edition of “Der Tod in Venedig”, which we offer here for sale, also comes with a wonderful edition of Rohde’s book “Psyche”, in a beautiful, decorative half-leather, on excellent paper.
The genesis of the novel and the publication of the first printing of “Death in Venice” is also of great interest. Thomas Mann’s own statements about the development of the novella from a simple, experimental exercise to a meaningful part of Mann’s work and Mann’s careful control in publishing the explosive text, hidden among others, in the german periodical “Die Neue Rundschau”, is spellbinding.
In 1911/1912, Thomas Mann was already well established and the conscious, ingenious and carefully controlled choice of “Die Neue Rundschau” as the most inconspicuous environment for publication, made sure that by “hiding” the text in plain sight, within a periodical carrying numerous essays of contemporaries, an impending scandal could possibly be avoided.

In “The Story of a Life”, Thomas Mann wrote in 1930:

″Die Novelle war so anspruchslos beabsichtigt wie nur irgendeine meiner Unternehmungen; sie war als rasch zu erledigende Improvisation und Einschal-tung in die Arbeit an dem Betrügerroman gedacht, als eine Geschichte, die sich nach Stoff und Umfang ungefähr für den ‘Simplicissimus’ eignen würde”.

Lehnert, however, rightly points out that Mann had accepted the work’s progression from a mere exercise to a ‘novella’ and as a work of importance for his Bibliography. Lehnert refers to the contradiction in the memoir from 1930 by pointing out a letter Mann wrote to Hans von Hülsen (on July 3rd, 1911) in which Mann mentions a “difficult, if not impossible novella” and Lehnert also refers to a letter by Thomas Mann to Philipp Witkop (from July 18th, 1911) in which Mann, quite explicitly, mentions that he’s working on a:

″recht sonderbare Sache, die ich aus Venedig mitgebracht habe, [eine] Novelle, ernst und rein im Ton, ein Fall von Knaben- liebe bei einem alternden Künstler behandelnd. Sie sagen ‘hum, hum!’ Aber es ist sehr anständig.”

In another letter to Hans von Hülsen (dated August 21, 1911), Mann refers to the novella and explains that the text should appear in the Neue Rundschau, “where the only right place for it is.” (Description and commentary: Holger Smyth).

EUR 3.800,-- 

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Thomas Mann – Der Tod in Venedig. Novelle. [Wahre Erstausgabe der Novelle “Tod in Venedig” / True First Edition of “Death in Venice”
Thomas Mann – Der Tod in Venedig. Novelle. [Wahre Erstausgabe der Novelle “Tod i
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